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Festsetzungsverfahren zum Taxpunktwert

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Der Schweizer Physiotherapieverband Physioswiss hat am 17. November 2025 in allen 26 Kantonen offiziell ein Festsetzungsverfahren für den Taxpunktwert eingeleitet – gegenüber den Einkaufsgemeinschaften Tarifsuisse, HSK (Helsana, Sanitas, KPT) und CSS. Hintergrund ist, dass nach jahrelangen Verhandlungen keine Einigung über einen zeitgemäßen Taxpunktwert erzielt werden konnte.



Warum das ganze Verfahren gestartet wurde

Die derzeitigen Taxpunktwerte sind seit 1997 praktisch unverändert, obwohl die Kosten für Personal, Infrastruktur und Betrieb deutlich gestiegen sind. Eine Anpassung ist daher überfällig, um die langfristige Versorgung und die Qualität der Physiotherapie sicherzustellen.


Was jetzt passiert

Während der laufenden Festsetzungsverfahren müssen die Kantone einen provisorischen Taxpunktwert festlegen, damit die Abrechnung der Leistungen weiterhin möglich bleibt. In dieser Phase übernehmen die Kantone eine zentrale Rolle. Langfristig ist jedoch ein klarer, definitiver Taxpunktwert erforderlich.

Parallel dazu werden bereits Arbeiten an einer neuen Tarifstruktur durchgeführt, in der die Anzahl der Taxpunkte pro Leistung festgelegt wird. Diese Arbeiten laufen unabhängig vom Verhandlungsprozess über den Taxpunktwert weiter.


Bedeutung für Physiounternehmer:innen

Für Praxisinhaber:innen hat das Festsetzungsverfahren direkte betriebswirtschaftliche Auswirkungen:

  • Planungsunsicherheit: Der endgültige Taxpunktwert ist noch ungewiss. In der Übergangsphase mit einem provisorischen Wert ist die Liquiditätsplanung insbesondere bei Investitionen, Lohnkosten oder Mietaufwand herausfordernder.

  • Risiken und Chancen: Ein provisorischer oder zu niedrig festgesetzter Taxpunktwert könnte finanzielle Engpässe verursachen. Gleichzeitig besteht die Chance, dass das Verfahren einen Wert festlegt, der die tatsächlichen Kosten moderner Praxen besser abbildet.

  • Rolle der Kantone: Da die Verantwortung für die Festlegung nun bei den Kantonen liegt, kann ein Engagement auf politischer Ebene sinnvoll sein. Regional aktive Praxen haben die Möglichkeit, ihre Perspektiven einzubringen.

  • Bedeutung der Daten: Physioswiss stützt die Festsetzungsgesuche auf aktuelle und repräsentative Kostendaten. Für Praxisinhaber:innen ist es daher wichtig, die eigenen Kostentreiber wie Personal-, Miet- und Betriebskosten gut zu dokumentieren.

  • Kommunikation mit Mitarbeitenden: In Phasen tariflicher Unsicherheit ist Transparenz wichtig. Teams sollten informiert sein, dass ein Festsetzungsverfahren läuft, während die Abrechnung vorläufig über den provisorischen Taxpunktwert erfolgt.



Quellen zum Thema

Blogbeitrag von Physioswiss zum Festsetzungsverfahren vom 18.11.2025

Artikel auf MEDINSIDE vom 18.11.2025


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