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Stopp Tarifeingriff

Qualitätsorientierte Praxen sind besonders gefährdet 

Eine Physio-Behandlung kostet in der Schweiz je nach Kanton rund 50 Franken – der Stundenansatz ist damit tiefer als jener eines Elektroinstallateurs oder eines Automechanikers. Besonders schwierig ist die finanzielle Lage für qualitätsorientierte Physiotherapie-Praxen mit einer professionellen Infrastruktur, die neben den Therapeuten-Löhnen eine grosse Trainingsfläche mieten, Geräte anschaffen und unterhalten sowie administrative Unterstützung bezahlen müssen.

Aktuell ist nicht geregelt, wie lange eine Physio-Behandlung dauert. Die Physiotherapeuten entscheiden deshalb in eigener Kompetenz, wieviel Zeit sie sich für eine Behandlung nehmen. Der Bundesrat will festlegen, dass für aufwändige Therapien 45 Minuten veranschlagt werden müssen. Damit, so die Begründung, soll die Transparenz für die Versicherten erhöht und der Anreiz, Therapien zu verkürzen, erhöht werden, was wiederum der Qualität diene.

Wird die Behandlungsqualität durch die längere Behandlungszeit zunehmen? Die wissenschaftliche Literatur stützt diese Annahme des Bundes nicht. Es gibt keine Evidenz, dass überlange Behandlungen rascher oder nachhaltiger zur Heilung führen.

 

Das Gegenteil wird der Fall sein: Wenn der Bund seine Pläne umsetzt, gibt es für Praxen noch weniger Möglichkeiten und Gründe, in Qualität zu investieren. Die Budgets für Infrastruktur fehlen – das Lohnniveau wird sinken. Der Anreiz, rein passive Behandlungen auf der Liege anzubieten, steigt.

swissODP lehnt deshalb die Pläne des Bundesrats entschieden ab.

Massnahmen gegen den Tarifeingriff

Die Branche hat sich vehement gegen den Tarifeingriff gewehrt: In zwei Petitionen wurden über 183'000 Unterschriften gesammelt und auf dem Bundesplatz versammelten sich 10'000 Physios um ihrem Ärger Ausdruck zu verleihen. swissODP hat Physioswiss unterstützt und begrüsste sehr, dass der Verband aktiv geworden ist.

Unser Tarifvorschlag

Im November 2023 haben wir dem Bundesrat einen Vorschlag für eine moderne Tarifstruktur eingereicht. Mit diesem haben wir die Diskussion für ein zeitgemässes Tarifsystem gestartet.

Zum Tarifvorschlag von swissODP

Fristverlängerung

Im März 2024 gewährt das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) gewährt den Tarifpartnern eine Fristverlängerung. Somit ist es unserer Branche knapp gelungen, den Tarifeingriff und damit eine massive Verschlechterung unserer Situation abzuwehren.

 

Wir von swissODP sind überzeugt: Die nächste Runde ist eingeläutet. Sie wird entscheidend sein für das Schicksal unserer Branche, für die qualitätsorientierte, moderne Physiotherapie. Jetzt müssen wir zusammenstehen und Lösungen bieten.

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